Financial solidity

Die Finanzsolidität einer Bank wird in erster Linie nach der Bilanzstruktur beurteilt. Die Bilanz der Pictet-Gruppe weist eine ausgezeichnete Liquidität, eine hervorragende Aktivaqualität und eine hohe Kapitalisierung auf:

Die Mindestliquiditätsquote der Gruppe lag per 30. Juni 2023 bei 178,9% und damit deutlich über dem internen Mindestziel von 120% und der regulatorischen Anforderung von 100%.

Der Anteil illiquider Anlagen ist gering, und die Kreditqualität ist erstklassig mit hohem Mass an Sicherheiten guter Bonität. 

Die Gesamtkapitalquote lag per 30. Juni 2023 bei 29,3% und damit weit über der ohnehin schon strengen Anforderung der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (FINMA) von 12% für Banken von Pictets Grösse und Profil. Darüber hinaus bietet Pictets Geschäftsprofil der Gruppe robuste wiederkehrende Gewinne, die bei einem Finanzschock als erster Puffer wirken.

Sowohl Fitch Ratings als auch Moody’s Investors Service geben Banque Pictet & Cie SA eines der höchsten Einlagenratings. Fitch Ratings hat Pictets Bonität erstmals 2005 mit einem Emittentenausfallrating (Issuer Default Rating, IDR) von AA- bewertet und seitdem unverändert belassen. Im August 2023 wurde es erneut mit stabilem Ausblick bestätigt. Ähnlich war es bei Moody’s Investors Service, die das langfristige Einlagenrating (Long-Term Deposit Rating) von Banque Pictet & Cie SA von Aa2 mit stabilem Ausblick im August 2023 bestätigte.

Die Ratings sind zwar Banque Pictet & Cie SA zugeordnet, aber beide Agenturen beurteilen die konsolidierte Gruppe. Entsprechend spiegeln die Ratings auch die Finanzkraft der gesamten Gruppe wider. Beide Agenturen heben folgende Stärken Pictets hervor: 

• Resilienz von Geschäftsmodell und Marktstellung
• Sehr geringes Kreditrisiko 
• Komfortable Kapitalausstattung
• Konservativer Ansatz beim Liquiditätsmanagement mit hohem Anteil hochwertiger liquider Mittel
• Hohe und beständige Gewinne

Pictets konservativer Risikoansatz zeichnet sich durch mehrere Grundsätze aus, die das Gegenparteirisiko der Gruppe verringern.

Dazu gehören:

• kein Eigenhandel;
• Kundenkreditgeschäft, das nur aus Lombardkrediten besteht, d. h. aus Krediten, die vollständig mit hochwertigen Vermögenswerten
  der Kunden besichert sind; 
• Aufrechterhaltung von reichlich Liquidität. Pictet hält hohe Barguthaben bei Zentralbanken und bei Banken hoher Qualität sowie hochliquide kurz- und mittelfristige Anleihen;
• sorgfältig ausgewähltes Netzwerk von Bankgegenparteien, die als Subcustodians, Clearinghäuser, Korrespondenzbanken fungieren und eine vergleichbar hohe Bonität wie Pictet vorweisen.

Pictet hat drei Grundprinzipien für das Gegenparteirisikomanagement:

• Das Gegenparteirisikomanagement gilt als eine der wichtigsten Säulen für Pictets Finanzkraft.
• Pictet bevorzugt Gegenparteien, deren Qualität der eigenen möglichst genau entspricht.
• Die Auswahl- und Überwachungsverfahren sind identisch, unabhängig davon, ob die Gegenpartei für Kunden oder für Pictet selbst bestimmt ist.

Die letztendliche Verantwortung für die Bankgegenparteien der Gruppe und die Limiten für Aktivitäten mit diesen Gegenparteien liegt beim Komitee für Gegenparteirisiken (Counterparty Risk Committee, CRC), das alle sechs Wochen zusammentritt, bei Bedarf auch öfter. 

Das Komitee für Gegenparteirisiken besteht aus mindestens einem geschäftsführenden Teilhaber und mehreren Geschäftsleitungsmitgliedern. Es arbeitet eng mit zwei Unterausschüssen zusammen:

• Das Wöchentliche Komitee für Gegenparteien (Weekly Counterparty Committee, WCC) beurteilt Anträge für neue Bankgegenparteien oder Limiten für Handel, Cash-Transaktionen, TresoreriePlatzierungen, Verwahrung von Vermögenswerten und Treuhandrisiken. Das WCC besteht aus verschiedenen Expertinnen und Experten aus der gesamten Gruppe. Seine Entscheidungen werden dem CRC vorgelegt und von diesem überprüft. Wie der Name schon sagt, tritt das WCC einmal wöchentlich zusammen, bei Bedarf auch öfter.
• Das Komitee für Bankenrisiken (Banking Risk Committee, BRC) überprüft die grundsätzliche Kreditwürdigkeit von Pictets wichtigsten Bankgegenparteien und gewährleistet deren kontinuierliche Qualität. Jeder Bankgegenpartei wird eine interne zukunftsorientierte Bewertung zugewiesen. Dem BRC gehören alle Bankanalysten der Pictet-Gruppe an. Es tritt vierteljährlich zusammen, bei Bedarf auch öfter.

Für die Auswahl von Verwahrungs- und Clearinganbietern sind zusätzliche Beurteilungen erforderlich. Dazu gehört die Bewertung von Verfahren, Praktiken, Systemen und der Erfahrung der operativen Teams bei den Gegenparteien. Wichtig ist, dass sich Pictet immer über die lokale Infrastruktur und das regulatorische Umfeld informiert, um den bestmöglichen Schutz der Vermögenswerte zu gewährleisten. Der Servicestandard des Anbieters, die Marktinfrastruktur und die lokale Regulierung werden von Pictets Teams laufend und bei regelmässigen Due-Diligence-Besuchen überwacht.

Im unwahrscheinlichen Fall des Konkurses eines Custodian oder einer Bankgegenpartei schützen verschiedene gesetzliche und regulatorische Bestimmungen das Kundenvermögen. Dazu gehören:

Bei Pictet gehaltene Wertpapiere von Kunden sind vollständig von Pictets eigenem Vermögen getrennt. Daher sind die Wertpapiere gegen Konkurs abgesichert, können also nicht für Zahlungen an Pictets Gläubiger herangezogen werden, sondern werden im Rahmen des Liquidationsverfahrens an den Kunden zurückgeführt.

Bei Custodians gehaltene Wertpapiere von Kunden sind von Pictets eigenem Vermögen getrennt und werden den lokalen Vorschriften entsprechend a) auf einem getrennten Konto auf den Namen des Kunden oder b) auf einem Nominee-Konto auf den Namen von Pictet oder c) auf einem Nominee-Konto auf den Namen des Custodian verwahrt. Unabhängig von der Art der Trennung sind die Wertpapiere der Kunden gegebenenfalls gesetzlich von der Konkursmasse des Custodian ausgeschlossen. 

Die Einlagen bei Pictet-Banken werden zuallererst durch das starke Finanzprofil der Pictet-Gruppe geschützt, das für die Gruppe immer schon eine strategische Priorität war. Zusätzlich kommt ihnen unter Umständen die im jeweiligen Land geltende Einlagensicherung zugute.

Die Treuhandanlagen sind bei der treuhänderischen Gegenpartei rechtlich von Pictets Vermögen getrennt, d. h. die treuhänderische Gegenpartei darf die Vermögenswerte des Kunden nicht mit Forderungen gegen Pictet verrechnen. Die Rechte des Kunden sind also auch im sehr unwahrscheinlichen Fall einer Insolvenz geschützt. Umgekehrt trägt der Kunde das Risiko der treuhänderischen Gegenpartei. Um die Sicherheit der Kundenvermögen in Treuhandanlagen zu gewährleisten, wählt Pictet die von ihr empfohlenen Gegenparteien sehr sorgfältig aus. Dabei gelten immer dieselben Kriterien wie für die eigenen Gegenparteien.